Marudo

Marudo Koi Farm

Marudo2Marudo1Kazutoshi Hirasawa, der Vater des heutigen Inhabers der Marudo Koi Farm, war von Beruf Arbeiter. Er erbaute in einem Trupp von vier bis fünf Mann Koi Teiche für die Dainichi Koi Farm. Die Teiche wurden in den lehm- und steinhaltigen Boden der Niigata Berghänge gegraben. Ihre Ausdehnung beträgt pro Teich 400 bis 600 Quadratmeter. Der Bautrupp brauchte in Handarbeit drei bis vier Wochen für einen Teich. Herr Hirasawa war der Arbeiter, welcher die Rüttelplatte bediente, die anderen waren mit Schippe und Spitzhacke ausgerüstet. 1965 begann Kazutoshi Hirasawa mit der Zucht von Sadazo Sanke im Nebenerwerb. 1971 eröffnete er im Alter von 33 Jahren seine eigene Farm. Auch sein Sohn, Hisashi Hirasawa, stand bereits mit fünfzehn Jahren in Diensten der Dainichi Koi Farm.

Direkt nach Abschluss der Junior Highschool begann er seine Lehre bei Dainichi. Hisashi war lange Jahre die rechte Hand von Minoru Mano (Dainichi). Minoru Mano hatte es sich zur Aufgabe gemacht nicht nur sehr gute Koi zu züchten, sondern auch sehr gute Koi Züchter auszubilden und auch ihre Selbstständigkeit zu fördern. Für immer auf der Farm halten wollte er keinen auch noch so guten Schüler. Hisashis Vater war mit Minoru Mano sehr gut befreundet. Er züchtete zu dieser Zeit nur mit Dainichi Elterntieren. Hisashi züchtet heute zu 70 Prozent mit Dainichi Blut. Auch seine alten, in die Jahre gekommenen Zuchttiere bewahrt er auf der Farm auf, um die Geschichte der Marudo Koi Farm zu pflegen. Diese Philosophie teilt auch ein weiterer Dainichi Schüler mit ihm – Nogami Hisato. Von den beiden Söhnen Hisashis arbeitet der ältere im väterlichen Betrieb mit. Auch er hat seine Lehre bei seinem Vater begonnen und der Schule früh den Rücken gekehrt. Der Vater kritisiert, dass sein Sohn heute sehr sorglos mit dem Platzangebot der sieben Gewächshäuser umgeht. Hisashi musste mit dem ihm zur Verfügung stehenden Platz wirtschaften. Er musste genau überlegen mit welchen Koi er die Becken besetzt und von welchen er sich besser trennt. Sein Sohn soll heute die Koi aufkaufen mit denen er die Becken besetzt nur so kann der Sohn lernen wie wertvoll Platz und Wasser in einem Fischhaus sind. Der jüngere Sohn studiert in Tokyo. Mit 18 Jahre hat man ihn vor die Wahl gestellt eine Lehre bei einem Koi Händler in Amerika zu beginnen oder auf die Universität zu gehen. Er wählte das College. Die erstgeborene Tochter ist aus meiner Sicht – im positiven Sinne- die ungewöhnlichste Person auf der Marudo Koi Farm. Der Zusammenhalt und der unkomplizierte Umgang miteinander ist für die, von Männern dominierte, japanische Welt sehr ungewöhnlich. Tochter und Frau Hirasawa arbeiten auf der Farm mit, stehen ihren Mann und sind auch genauso anerkannt als wären sie einer. Die Tochter mit ihrer breiten, männlichen Erscheinung schlägt ganz nach ihrem Vater. In jeder Hinsicht. Während Hisashi jedoch einer der wenigen Japaner ist, der nicht raucht, pflegt seine Tochter auch diese Männerdomäne. Gekleidet wie ein Bauarbeiter, mit Latzhose und T-Shirt, begegnete ich ihr schon beim Betonieren der Fischhäuser beim Abfischen mit Zugnetz oder beim Beladen der LKW.

Layout 1Die Kippe war immer dort, wo sie in Japan bei jeder Art von Arbeit hingehört: Nämlich im Mund. Die Familie hofft, dass die Tochter auch nach einer eventuellen Hochzeit der Familie erhalten bleibt, und die elterliche Familie nicht verlässt. Die 200.000 Quadratmeter teilen sich auf in zirka 30 Teiche. Nach langem Nachdenken, unter Zuhilfenahme der Finger und nach Rücksprache mit seiner Frau meint er dann: Ja, es müssen so zirka 30 sein. Durch das Erdbeben im Oktober 2004 verlor auch er wichtige Zuchtfische. Von seinem Gesamtbestand waren jedoch nur 10 Prozent betroffen. Das Haus der Familie in den Bergen wurde dabei komplett zerstört. Hisashi wird sein neues Haus bei seinen neuen Gewächshäusern unten im Tal errichten. Nach dem Erdbeben, bei dem er sich den Arm in Nähe des Handgelenkes brach, sitzt der Schock und die Angst zu tief. In Japan nimmt man das Leben so wie es kommt. Die Menschen arbeiten immer weiter, mit einer zu beneidenden Gelassenheit. Doch dieses Beben hat beeindruckt zutiefst beeindruckt. Das immerwährende Lächeln und die fast kindliche Ausgelassenheit weicht aus den Gesichtern der Menschen, wenn man sie auf das Erdbeben anspricht.

Die Marudo Koi Farm hat es heute zur drittgrößten Farm in Niigata gebracht. Nur Dainichi und Marusei sind noch größer. In der Brutsaison werden 30 bis 40 Verpaarungen angesetzt. Man züchtet mit
5 Paaren Kohaku
5 Paaren Sanke
7 Paaren Showa.
Der Rest teilt sich in Yamabuki, Asagi, Chagoi, Kujaku, Kumonryu und
Ginrin Kohaku auf.
Man produziert
> 50 bis 70.000 Tosai
> 5.000 Nisai
> 200 Sansai

Marudo Koi Farm

Marudo Yonsai harvest

Marudo Sansai harvest

Layout 1

0